Donnerstag, 7. August 2014

Wer anderen einen Vogel gräbt, hat Gold im Mund

Die letzten beiden Tage waren intensiv, sehr intensiv sogar. Da man für den Trainerkurs in Trujillo nur knapp vier Tage Zeit hat, sind diese bis zum Rand gefüllt. So besuchte man beispielsweise bereits am Montagabend mit einem Teil der Kursteilnehmer das Training in Laredo, einem Vorort von Trujillo. In diesem Quartier wurde seit dem ersten Trainerkurs in Trujillo vor einem Jahr wohl am meisten Unihockey gespielt. Einige der Kids gingen mit Stock und Ball dann auch schon ziemlich gekonnt um. Das Training wurde von Christiam geleitet. Einem 21-Jähirgen, welcher die Verantwortung für den Unihockeysport in diesem Bezirk hat. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Herzblut der junge Mann diese Aufgabe wahrnimmt.


Die Intensität der Trainingstage zwei und drei war dann nicht mehr so hoch wie am ersten Tag. Dies lag einerseits an den schwindenden Kräften der Peruanischen Kursteilnehmer und zum anderen an der aufkommenden Meeresbrise. Am Mittwoch war der Wind auf dem Trainingsgelände am Strand so stark, dass der Ball bei einem Freistoss nicht mehr ruhend gesetzt werden konnte. So waren diejenigen Schweizer, welche nicht gerade die Trainingseinheit leiteten, damit beschäftigt, die vom Winde verwehten Bälle auf dem rieseigen Parkplatzgelände zusammenzusuchen. Als man mit einem Tschi-ai-ai-Warm-Up die Müdigkeit aus den Körpern vertrieben und die Bälle unter Kontrolle gebracht hatte, fand sich schliesslich noch ein Pelikan auf dem Spielfeld ein. Diesem konnte aber bald einmal klar gemacht werden, dass er für diesen Sport nun wirklich nicht geeignet ist. Er beschränkte sich anschliessend auf die Rolle des interessierten Zuschauers.
Nach den Trainingseinheiten standen am Dienstag, wie am Mittwoch noch Trainingsbesuche bei den verschiedenen  Projektorten an. Die Kursteilnehmer übten sich dabei in der Gestaltung der Trainings. Die Vorbereitung braucht noch etwas viel Zeit, aber die Trainings selber waren sehr erfreulich. Und der erkennbare Fortschritt ist enorm.  Dauerte die Planung der beiden Training am Dienstag noch jeweils 45 Minuten, so war am Mittwoch das Training im Quartier von Largo nach 20 Minuten geplant! Besonders spannend war die Situation, als Kursteilnehmerin Masako das Training startete. Im Trainerkurs hatte diese kaum ein Wort gesagt und glänzte auch mit den Unihockeytechnischen Fähigkeiten nicht gerade besonders. Als sie aber mit den Kids auf dem Platz stand, war diese kaum mehr wieder zu erkennen. Freundlich aber bestimmt, organisierte sie das Training in einer Selbstverständlichkeit. Die anwesenden Schweizer trauten ihren Augen nicht und fragten sich, ob dies wirklich dieselbe Person sei.  Einfach unglaublich und für uns ein gutes Beispiel dafür, dass man das Potenzial, welches in den Kursteilnehmern steckt erkennen sollte und nicht ihre Mängel!



Zum Abschluss der beiden Kurstage gab es am Abend noch einen Theorieblock. Bei diesem konnten den Teilnehmern Feedbacks zu ihren Trainings gegeben und die wichtigsten Punkte unserer Arbeit noch einmal betont werden. Die Tatsache in einem Camp mit den Kursteilnehmern rund um die Uhr zusammen zu sein, gibt dem Kurs eine besondere Tiefe, sorgt aber auch dafür, dass die Kräfte langsam schwinden. Für den abschliessenden Trainingstag  inklusive Länderspiel sollten diese aber noch reichen.




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