Dienstag, 5. August 2014

Sonne, Strand und Trainerkurs

Kurz nach Mittag verliessen wir vergangenen Samstag Lima und machten uns mit einem Luxusliner der Extraklasse auf den 10-stündigen Weg nach Trujillo. Am Busterminal gab es keinerlei Probleme mit unserem Material, obwohl wir zu viele Gepäckstücke hatten. Die Fahrzeit mit dem Bus wurde verschiedentlich zu Tode geschlagen. Während die einen eine Portion Schlaf tankten, schauten die anderen eine Unmenge von englisch- und spanischsprachigen Filmen. Gerüchteweise konnte ein Teamleitungsmitglied in der folgenden Nacht nicht ohne Albträume schlafen, da es sich einige Horrorfilme zu Gemüte führte… Sehenswert war während der ganzen Fahrt auch die Küstenlandschaft des Pazifiks. Endlich sahen wir das Meer bei strahlend blauem Himmel ;-)
Um 10 Uhr abends erreichten wir und sämtliches Gepäck Trujillo. Dabei wurden wir bereits von Jürg Hofer, unsere Kontaktperson vor Ort, und zwei Kollegen von ihm erwartet. Nach einer Viertelstunde erreichten wir unsere Unterkunft im Gebiet Huanchaco. Nach einigen Informationen von Jürg Hofer und unserer Gastmutter bezogen wir unsere Zimmer und gönnten uns ein Ohr voll Schlaf.

Um 8 Uhr wurden wir zu Tisch gebeten, wo bereits ein ausgiebiges Morgenessen auf uns wartete. Danach holte uns Jürg Hofer ab, um mit unserem Programm zu starten. An diesem Tag durften wir nämlich am Morgen und Abend unsere Arbeit mit Unihockey für Strassenkinder an zwei verschiedenen Orten vorstellen. Dabei entschieden sich erfreulicherweise noch einige Peruaner spontan für die Teilnahme am Trainerkurs. Ja, Flexibilität und Spontanität gehört einfach zum Leben der Südamerikaner dazu… ;-) Dies werden unsere Artgenossen aus der Schweiz, welche derzeit in Ecuador im Einsatz stehen, auch schon bemerkt haben?!
Dazwischen verköstigten wir uns in einem feinen Restaurant unter freiem Himmel. Dabei fanden auch zwei Meerschweinchen („Guy“), welche wir in Lima liebevoll grossgezogen und gemästet haben, den Weg via Fritteuse auf unsere Teller. Somit haben wir auch dieses Unterfangen abgehakt und spätestens jetzt mit den Ecuadorianer gleichgezogen. Danach blieb noch genügend Freizeit, bis das – erwähnte – Abendprogramm startete. Diese Zeit verbrachten wir als komplettes Team an der Küste von Huanchaco. Uns wurde dabei eine wunderbare Naturkulisse geboten: Sonnenschein, blauer Himmel, Meer, Wellengang, Sandstrand. Was will man nach einer gefühlten Ewigkeit im nebelverhangenen Lima ohne eigentlichen Sonnenstrahl mehr?
Fünf Waghalsige entschieden sich spontan, den schönen Wellengang nicht nur als Badegäste sondern als Surfer zu geniessen. Eine Surfbrettvermietung war schnell gefunden.  Rund eine halbe Stunde und eine bombastische Monsterwelle später hatten die zwei Surf-Neulinge für diesen Tag bereits genug. Die verbliebenen Übermütigen gönnten sich noch ein paar Babywellen.
Dieser Sonntag bereitete uns als Team grosse Freude und wir konnten genügend Energie für die kommende Trainingswoche tanken.

Am Montag starteten wir pünktlich mit dem Trainerkurs in Trujillo. Als wir beim Trainingsplatz, ein überdimensionaler Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Meer, eintrafen, fanden wir dort eine junge, motivierte Truppe vor. Einige von ihnen besuchten bereits letztes Jahr den Trainerkurs. Nach gegenseitigem Kennenlernen begannen wir bei hitzigen Temperaturen und Sonnenschein mit dem Training. Diese klimatischen Verhältnisse waren für uns sehr gewöhnungsbedürftig, da wir uns dies gar nicht – mehr – gewohnt sind. Der Start in die Trainingswoche verlief optimal. Die Kursteilnehmer waren voller Elan bei der Sache. Am Nachmittag gestalteten sie das Warm-up bereits selber. Nach drei intensiven Trainingseinheiten stand am späten Nachmittag abschliessend noch eine Theorielektion an. Während dieser schliefen jedoch einige der Kursteilnehmer ein. Für uns ein positives Zeichen, dass die Trainings kräfteraubend und die Peruaner mit vollem Einsatz dabei waren. So macht unsere Arbeit Spass.



Trotz des lässigen Trainingstags gab es an diesem Tag doch noch einen kleinen Wermutstropfen. Während der Freizeit zog es zwei der Übermütigen wiederum an den Strand zum Surfen. Bei einem Zwischenfall bei Wellengang verletzte sich der eine, das Teamleitungsmitglied mit den Albträumen, am Fuss. Die Wunde musste nach längerem Arztaufenthalt sogar genäht werden. Dass es sich bei den Übermütigen um zwei erprobte Surfer handelt, ist eine Randbemerkung… Der Lädierte hatte jedoch seinen Humor nicht verloren, wie seine Rückkehr zeigte. Somit ging wiederum ein ereignisreicher Tag zu Ende.

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