Kurz nach Mittag verliessen wir vergangenen Samstag Lima und
machten uns mit einem Luxusliner der Extraklasse auf den 10-stündigen Weg nach
Trujillo. Am Busterminal gab es keinerlei Probleme mit unserem Material, obwohl
wir zu viele Gepäckstücke hatten. Die Fahrzeit mit dem Bus wurde
verschiedentlich zu Tode geschlagen. Während die einen eine Portion Schlaf
tankten, schauten die anderen eine Unmenge von englisch- und spanischsprachigen
Filmen. Gerüchteweise konnte ein Teamleitungsmitglied in der folgenden Nacht
nicht ohne Albträume schlafen, da es sich einige Horrorfilme zu Gemüte führte…
Sehenswert war während der ganzen Fahrt auch die Küstenlandschaft des Pazifiks.
Endlich sahen wir das Meer bei strahlend blauem Himmel ;-)
Um 10 Uhr abends erreichten wir und sämtliches Gepäck
Trujillo. Dabei wurden wir bereits von Jürg Hofer, unsere Kontaktperson vor
Ort, und zwei Kollegen von ihm erwartet. Nach einer Viertelstunde erreichten
wir unsere Unterkunft im Gebiet Huanchaco. Nach einigen Informationen von Jürg
Hofer und unserer Gastmutter bezogen wir unsere Zimmer und gönnten uns ein Ohr
voll Schlaf.
Um 8 Uhr wurden wir zu Tisch gebeten, wo bereits ein
ausgiebiges Morgenessen auf uns wartete. Danach holte uns Jürg Hofer ab, um mit
unserem Programm zu starten. An diesem Tag durften wir nämlich am Morgen und
Abend unsere Arbeit mit Unihockey für Strassenkinder an zwei verschiedenen
Orten vorstellen. Dabei entschieden sich erfreulicherweise noch einige Peruaner
spontan für die Teilnahme am Trainerkurs. Ja, Flexibilität und Spontanität
gehört einfach zum Leben der Südamerikaner dazu… ;-) Dies werden unsere
Artgenossen aus der Schweiz, welche derzeit in Ecuador im Einsatz stehen, auch
schon bemerkt haben?!
Dazwischen verköstigten wir uns in einem feinen Restaurant
unter freiem Himmel. Dabei fanden auch zwei Meerschweinchen („Guy“), welche wir
in Lima liebevoll grossgezogen und gemästet haben, den Weg via Fritteuse auf
unsere Teller. Somit haben wir auch dieses Unterfangen abgehakt und spätestens
jetzt mit den Ecuadorianer gleichgezogen. Danach blieb noch genügend Freizeit,
bis das – erwähnte – Abendprogramm startete. Diese Zeit verbrachten wir als
komplettes Team an der Küste von Huanchaco. Uns wurde dabei eine wunderbare
Naturkulisse geboten: Sonnenschein, blauer Himmel, Meer, Wellengang,
Sandstrand. Was will man nach einer gefühlten Ewigkeit im nebelverhangenen Lima
ohne eigentlichen Sonnenstrahl mehr?
Fünf Waghalsige entschieden sich spontan, den schönen
Wellengang nicht nur als Badegäste sondern als Surfer zu geniessen. Eine
Surfbrettvermietung war schnell gefunden.
Rund eine halbe Stunde und eine bombastische Monsterwelle später hatten
die zwei Surf-Neulinge für diesen Tag bereits genug. Die verbliebenen
Übermütigen gönnten sich noch ein paar Babywellen.
Dieser Sonntag bereitete uns als Team grosse Freude und wir
konnten genügend Energie für die kommende Trainingswoche tanken.
Am Montag starteten wir pünktlich mit dem Trainerkurs in
Trujillo. Als wir beim Trainingsplatz, ein überdimensionaler Parkplatz in
unmittelbarer Nähe zum Meer, eintrafen, fanden wir dort eine junge, motivierte Truppe
vor. Einige von ihnen besuchten bereits letztes Jahr den Trainerkurs. Nach
gegenseitigem Kennenlernen begannen wir bei hitzigen Temperaturen und
Sonnenschein mit dem Training. Diese klimatischen Verhältnisse waren für uns
sehr gewöhnungsbedürftig, da wir uns dies gar nicht – mehr – gewohnt sind. Der
Start in die Trainingswoche verlief optimal. Die Kursteilnehmer waren voller
Elan bei der Sache. Am Nachmittag gestalteten sie das Warm-up bereits selber.
Nach drei intensiven Trainingseinheiten stand am späten Nachmittag abschliessend
noch eine Theorielektion an. Während dieser schliefen jedoch einige der
Kursteilnehmer ein. Für uns ein positives Zeichen, dass die Trainings
kräfteraubend und die Peruaner mit vollem Einsatz dabei waren. So macht unsere
Arbeit Spass.
Trotz des lässigen Trainingstags gab es an diesem Tag doch
noch einen kleinen Wermutstropfen. Während der Freizeit zog es zwei der
Übermütigen wiederum an den Strand zum Surfen. Bei einem Zwischenfall bei
Wellengang verletzte sich der eine, das Teamleitungsmitglied mit den
Albträumen, am Fuss. Die Wunde musste nach längerem Arztaufenthalt sogar genäht
werden. Dass es sich bei den Übermütigen um zwei erprobte Surfer handelt, ist
eine Randbemerkung… Der Lädierte hatte jedoch seinen Humor nicht verloren, wie
seine Rückkehr zeigte. Somit ging wiederum ein ereignisreicher Tag zu Ende.
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